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Durch Interview Vorne    mit Mark Winkler
Geschrieben von:  Frank Sundermann | | Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Durch Interview Vorne mit Mark Winkler

Mark Winkler, Geschäftsführer, BDT PROLOG GMBH (www.bdt.de).

BDT ist ein Entwicklungspartner und Produzent von Datenspeicherlösungen sowie Systemlösungsanbieter für die Druck- und Automatisierungstechnik.

 

Aktuell sind es harte Zeiten für Einkäufer aufgrund der Versorgungsengpässe. Wie stark ist BDT davon betroffen?

Die Engpässe im Bereich Metall und Kunststoff konnten wir gut meistern. Bei diesen Warengruppen haben uns die vereinbarten Sicherheitsbestände bei unseren Lieferanten und den Rohstoffherstellern eine ausreichende Versorgung gesichert. Hier sehen wir auf einem hohen Preisniveau eine deutliche Entspannung der Liefersituation.

Anders stellt sich die Situation im Bereich der Elektronik dar. Hier haben wir bei fast allen unseren Lieferanten für elektronische Baugruppen (PCBA, Netzteile, Lüfter usw.) seit über einem Jahr mit Fehlteilen zu kämpfen.

Aber wir konnten zumindest mit Zukäufen auf dem Spot-Markt und durch die Qualifizierung alternativer Bauteile größere Produktionsausfälle und somit Umsatzverluste vermeiden.

Was sind Ihre erfolgreichsten Maßnahmen dabei gewesen, damit BDT weiter produzieren kann?

Mit Beginn der Allokation in der Elektronik haben wir ein Task-Force-Team, bestehend aus Einkauf, Supply Chain und Electronic Engineering, etabliert. Von Lieferanten gemeldete Fehlteile werden von diesem Team sofort betrachtet und die Verfügbarkeit von Alternativen bzw. auf dem Spot-Markt geprüft. Zusätzlich sind schnelle Entscheidungswege beim Einkauf auf dem Spot-Markt entscheidend.

Diese Arbeitsweise wurde durch die bei uns vorhandene Stücklistentransparenz ermöglicht. So sind alle Bauteile, der von uns zu beschaffenen Elektronikbaugruppen, inklusive Lieferant und Einstandspreis der Bauteile bekannt.

Sehr hilfreich war es für uns, dass wir unsere großen OEM-Kunden bei kritischen Fehlteilen einbinden konnten. Diese haben uns bei der Eskalation mit den Halbleiterherstellern direkt unterstützt.

Bei welcher Sache haben Sie festgestellt, dass dieser Ansatz überhaupt nicht funktioniert den Versorgungsengpässen zu begegnen?

Wir mussten schnell feststellen, dass unsere Supply Chain Konzepte und die hier definierten Sicherheitsbestände, insbesondere bei Elektronik-Baugruppen, aufgrund der lang anhaltenden Engpasssituation nicht wirksam waren. Für die meisten Bauteile haben wir über die gesamte Lieferkette einen Sicherheitsbestand von 2-3 Monaten. Wir sehen aber auch für die Zukunft es als nicht sinnvoll an, diesen Sicherheitsbestand zu erhöhen.

Ein Schlüsselelement in den angespannten Zeiten ist ein gutes Lieferantenmanagement. Was tun Sie aktuell, um die Beziehung zum Lieferanten positiv zu halten?

Wir haben mit allen wichtigen Lieferanten wöchentliche Videokonferenzen aufgesetzt, um die Engpässe offen auf Teile- oder Rohstoffebene anzusprechen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Zu diesen Meetings werden auch, wenn sinnvoll 2nd Tier Lieferanten hinzugezogen.

Zusätzlich haben wir den A-Lieferanten eine monatlichen Videokonferenz auf Geschäftsleitungsebene etabliert. Zum Glück sind nun auch wieder Reisen möglich, so dass auch persönliche Treffen stattfinden können.

Einige Zulieferer kommen aus China, deren Regierung eine restriktive Covid-Politik verfolgt. Wie werden Sie in Zukunft mit diesem Beschaffungsmarkt umgehen?

Wir haben bereits in 2019 entschieden unser Einkaufsvolumen aus China deutlich zu reduzieren. Gründe hierfür waren die politische Risiken sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China. Weiterhin war die wenig flexible Lieferkette mit langen Transportzeiten ein Beweggrund. Die restriktive Covid-Politik Chinas hat uns hier nur noch bei unserem Vorhaben bestärkt und wir haben den bereits angestoßenen Prozess intensiviert. Die Beschaffung findet nun im Wesentlichen in Osteuropa statt. Die Mehrkosten bei einer TCO-Betrachtung liegen bei ca. 6-8% bei deutlich höherer Flexibilität.

Herr Winkler, Sie sind leidenschaftlicher Golfer. Welcher Golfplatz ist Ihr absoluter Favorit?

Eine schwierige Frage, aber momentan ist mein Favorit der Club de Golf Alcanada im Norden von Mallorca an der Bucht von Alcudia.

Herr Winkler, wir danken für das Interview.

Durch Information Vorne

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