Führungskräfte brauchen keine Trainings!
Diesen Spruch höre ich öfters und bin immer wieder erstaunt darüber. Manchmal auch noch in Kombination mit „Ich bin schon seit xx Jahren Einkaufsleiter/in, was soll ich denn bitte schön noch lernen?“
In meiner ersten Führungsrolle vor ca. 15 Jahren habe ich ähnlich gedacht. Mir war es zwar wichtig, dass meine Mitarbeiter weitergebildet wurden, jedoch habe ich zu wenig an mich selbst gedacht. Heute weiß ich, dass dies ein großer Fehler ist, denn Weiterbildung ist für Führungskräfte mindestens genauso wichtig wie für die Mitarbeiter/innen. Schauen Sie sich die CEOs großer Konzerne an, sogar sie haben oft einen persönlichen Coach und bilden sich immer weiter.
Das Umfeld und die Herausforderungen ändern sich und darauf sollte man als Führungskraft auch reagieren und sich weiterqualifizieren.
Aus diesem Grunde gebe ich seit etwa 5 Jahren zusammen mit Prof. Elmar Bräkling zweimal im Jahr ein Training für Führungskräfte aus dem Einkauf und immer wieder höre ich danach „Das hätte ich viel früher machen sollen!“. Da es als Trainer aber klar ist, dass ich solch eine Weiterbildung empfehle, habe ich fünf Einkaufsleiter gefragt, wie sie dieses Thema sehen. An dieser Stelle somit auch vielen Dank an Jendrik Schütt (Minimax), Thomas Kipp (Lichtgitter), Malte Brix (Varian), René Osterwind (SPIE) und Thomas Wronski (Atlantic Zeiser).
Alle gaben mir nach dem Training das Feedback, dass sie Weiterbildung für Führungskräfte als immens wichtig erachten. Die Kerngründe hierfür waren wie folgt:
- Netzwerken / Austausch mit Gleichgesinnten / Voneinander lernen
- Aufbau von Wissen über neue Trends, wie New Work, Umgang mit GenZ, Digitales Führen („Up-to-Date“ bleiben)
- Lernen neuer Fachthemen / Methoden / Tools, wie LkSG, KI im Einkauf oder CBAM
- Vorbild für Mitarbeiter/innen sein und damit zeigen, wie wichtig Weiterbildung ist
- Anpassen auf die Veränderungen in der Geschäftswelt
- Selbstreflektion
- Verbesserung der eigenen Soft Skills und des Global Mindsets, wie z.B. Vertrauen aufbauen, strategisches und kritisches Denken, Konfliktmanagement, interkulturelle Kommunikationsfähigkeiten und Stressmanagement
Die wohl beste Antwort von Malte Brix (Varian) war: „Wieso nicht?“
Unabhängig davon, dass man nie auslernt, ist es auch für die mentale Gesundheit wichtig, dass das Gehirn immer wieder gefordert wird. Wie beim Krafttraining muss auch der Gehirn“muskel“ regelmäßig trainiert werden.
Bevor Sie sich nun aber für ein Training anmelden, habe ich noch folgende Empfehlung. Wie bei einem Verbesserungsprojekt sollten Sie sich selber die folgenden 3 Fragen stellen:
- Wo stehe ich?
- Wo möchte ich hin?
- Wie komme ich dahin?
Bei der ersten Frage ist es wichtig, dass Sie Ihre eigenen Stärken und Schwächen analysieren. Wo haben Sie vielleicht noch Verbesserungspotenzial? Welche Anforderungen existieren aktuell, die Sie noch nicht gut genug erfüllen? Mit welchen neuen Themen müssen Sie sich zukünftig beschäftigen und wie gut kennen Sie sich in den Bereichen aus?
Mein Tipp: Seien Sie schonungslos ehrlich zu sich bei der Beantwortung. Erst wenn Sie dies ehrlich beantwortet haben, nehmen Sie sich die zweite Frage vor: „Wo möchte ich hin?“. Hier geht es um Ihre persönlichen Ziele: Was möchten Sie kurz-, mittel- und langfristig erreichen? Wo sehen Sie sich in 5 Jahren und welche Kenntnisse benötigen Sie dafür?
Erst wenn Sie Ihre Stärken und Schwächen und Ihre Ziele kennen, beschäftigen Sie sich mit der dritten Frage. Hier geht es um die Weiterbildungsmaßnahmen, die Sie zur Erreichung Ihrer Ziele benötigen. Benötigen Sie Trainings oder eher ein Coaching? Wenn Trainings, welche sind sinnvoll?
Wenn Sie diese drei Fragen beantworten können, bin ich mir sicher, dass Sie auch die richtigen Trainings auswählen werden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei und unterstütze gerne bei der Auswahl der passenden Trainings oder des passenden Coachings.
Ausführliche Kundenzitate finden Sie auch auf unserer Trainingsseite:
