JUNGs Einkaufswelt #05 Was leisten Einkaufsleiter? Und warum schaffen es viele nicht, sich durchzusetzen
Haben Sie sich selbst schon einmal gefragt, welchen Nutzen eigentlich Einkaufsleiter noch wirklich leisten, nachdem sie ihre Stelle eine geraume Zeit besetzt haben?
Was tun Einkaufsleiter denn wirklich so in ihrem daily business? Kümmern sie sich etwa um die neusten Tools und Plattformen für den Einkauf und treiben deren Implementierung voran? Leben sie ihre Führungsaufgabe vollumfänglich aus? Entwickeln sie ihre Mitarbeiter weiter? Bilden sie sich selbst regelmäßig fort? Tun sie alles dafür, um den Einkauf nach außen hin sichtbar zu machen und ihm den Stellenwert im Unternehmen zu verschaffen, den er verdient hat? Fordern sie das Budget dafür bei der Geschäftsführung ein, damit die Transformation auch gelingen kann?
Die Erfahrung zeigt, dass all dem leider oft nicht so ist.
Und warum ist es nicht so? Das sind doch in Summe alles spannende Aufgaben?
Häufig fängt es damit an, dass ein fachlich brillanter Einkäufer zum Einkaufsleiter ernannt wird. So ganz nach dem Motto „Er kann das ja so gut, dann wird er das bisschen Führungsaufgabe auch noch gewuppt bekommen“.
Der frisch in Amt-und-Würde gehobene Einkaufsleiter hat aber auf einmal mit ganz neuen Herausforderungen zu kämpfen, mit denen er vorher keine oder nur wenige Berührungspunkte hatte.
Er hat mit mehr Menschen als zuvor zu tun: eigene Mitarbeiter, interne Kunden bis hin zur eigenen Geschäftsleitung.
Das sind auf einmal komplett andere Gespräche, die er zu führen hat: Feedbackgespräche, Entwicklungsgespräche, Konfliktgespräche, Entlassungsgespräche, Forderungsgespräche, Verteidigungsgespräche, Motivationsgespräche, Kritikgespräche, … Und er findet sich auch regelmäßig in Situationen wieder, in denen Souveränität und Weitsicht gefragt sind.
Doch fallen einem mit dem Einnehmen des Einkaufsleiter-Postens nicht automatisch Führungskompetenz, Empathie und Durchsetzungsvermögen in den Schoß.
Zusammenfassend kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der neue Einkaufsleiter von jetzt auf gleich auf ganz verschiedenen Bühnen unterwegs ist.
Und jede Bühne will und muss bespielt werden, da kann man sich nicht hinter dem Vorhang verstecken und warten bis die Vorstellung vorüber ist. Das passiert aber leider sehr oft, dass Einkaufsleiter aus verschiedenen Gründen in ihrer Komfortzone verharren.
Es wird nur noch verwaltet und geschaut, dass alles irgendwie ohne größeren Aufwand und negativem Auffallen der eigenen Person verläuft. Wer sich darin wiederfindet, der weiß, dass er den Einkauf so nicht nach vorne bringt.
Sich selbst und das eigene Tun & Handeln kritisch zu hinterfragen („Warum gehe ich denn jedem Konflikt mit der Abteilung xy aus dem Weg?“, „Wieso kann ich mich gegenüber der Geschäftsführung oder der Technik nicht behaupten?“ u. ä.) kommt den wenigsten Einkaufsleitern wirklich in den Sinn.
Das ist leider die Realität, die von vielen Einkaufsleitern gelebt wird.
Letztendlich bedeutet dies folgendes: man stößt öfters an die eigenen persönlichen Grenzen bzw. an die eigenen Limitierungen. Das heißt so viel wie, man steht sich ab einem gewissen Punkt einfach selbst im Weg, um das eigene komplette Potenzial vollständig zeigen zu können.
Daher verstecken sich viele Einkaufsleiter hinter dem schweren Samtbühnenvorhang und legen nur noch eine überlebensnotwendige Performance an den Tag. Doch das muss nicht so bleiben.
Bei fachlichen Schwächen oder methodischen Mängeln werden ja auch gerne die entsprechenden Trainings zur Abhilfe gebucht. Wieso sollte es nicht auch etwas geben, wie man diese persönliche Insuffizienz beheben kann? Jeder gute Akteur hatte oder hat einen Coach an der Seite, der ihm dabei hilft sein komplettes Potenzial auf der Bühne abrufen zu können.
Sollten Sie sich hier in irgendeiner Form wiedererkannt haben, dann ist es an der Zeit sich einen Coach an die Seite zu holen. Damit es auch für Sie als Einkaufsleiter im Unternehmen heißen kann: „And now the stage is yours.“
Sollten Sie mit Coaching noch nicht so vertraut sein wie mit dem Buchen von fachlichen Trainings, dann ist das alles andere als ein Problem, sondern eher ein Anlass mich direkt zu kontaktieren:
jungnothing@durchdenkenvorne.de. Jessika Jung – Beraterin und Systemischer Coach
Titelbild: Gianfranco Grenar